Diese Thema führt unter Christen und in Gemeinden immer wieder zu Spannungen. Viele empfinden dies nicht mehr ansprechbar und diskutierbar in den Gemeinden. Ganz zu schweigen davon, dass ich kaum noch eine Predigt über diese Thema höre. Ja ich weiß, was die Bibel dazu schreibt und in welchem Zeitalter wir heute leben, geht da weit auseinander. Und ich höre schon die Stimmen, die argumentieren, dass die Bibel zu einer bestimmten Zeit zu bestimmten Menschen geschrieben wurde und wir in der Hermeneutik nicht alles auf uns wortwörtlich anwenden können.
Dies stimmt, jedoch geht es nicht darum einzelne Verse, Passagen herauszugreifen und dann diese auf die Geschlechter anzuwenden, ganz zu schweigen davon, dass wir diese Verse/Passagen nutzen um den anderen zu unterdrücken, zu ärgern oder in die Schranken zu weisen. Dies ist und bleibt der falsche Ansatz um mit dem Wort Gottes umzugehen.
Vielmehr soll alles was wir in der Bibel lesen und worüber wir studieren, für uns persönlich dienen um darin zu lernen, wie wir besser mit unseren Mitmenschen umgehen können. Wie wir von Jesus und Gott lernen können, um in Liebe meinem Mitmenschen zu begegnen. Aber wichtig ist auch hier, nicht was wir unter Liebe verstehen, sondern wie Gott Liebe versteht und dies kann unter Umständen auch bedeuten unangenehme Wahrheiten auszusprechen (auch wenn nicht jedem diese Wahrheit gefällt) und Gott zu gehorchen. Ich weiß dies ist sehr schwer, aber er weiß am besten welches Wort meinem Mitmenschen dient, um sich verändern zu lassen. Und auch welche Worte wir brauchen, um unsere wunden Punkte offenzulegen.
Die Schöpfungsordnung

1. Mose 2, 21-23
Da ließ Gott, der HERR, Adam in einen tiefen Schlaf versinken. Er entnahm ihm eine seiner Rippen und schloss die Stelle wieder mit Fleisch. Dann formte Gott, der HERR, eine Frau aus der Rippe, die er Adam entnommen hatte, und brachte sie zu ihm. »Endlich!«, rief Adam aus. »Sie ist ein Teil von meinem Fleisch und Blut! Sie soll ›Männin‹ heißen, denn sie wurde vom Mann genommen.
Als Gott die Frau schuf nahm er sie vom Mann. Warum? Er hätte sie doch ebenso wie den Mann aus dem Staub der Erde erschaffen können. Doch Gott tut es nicht und da Gott für alles einen Plan und ein „gutes“ Konzept hat, zeigt sich hier schon wie Gott es zwischen Mann und Frau vorgesehen hatte.
Als nächstes ist etwas anderes sehr Interessantes zu entdecken, wenn wir aufmerksam lesen.

1. Mose 2, 16-17
Er befahl dem Menschen jedoch: »Du darfst jede beliebige Frucht im Garten essen, abgesehen von den Früchten vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Wenn du die Früchte von diesem Baum isst, musst du auf jeden Fall sterben.
Gott sagt das Gesetz nur dem Mann, denn dies steht zuvor. Bevor er also die Frau geschaffen hat, hat er das Gesetz dem Mann mitgeteilt. Dies bedeutet, dass der Mann der Frau das Gesetz mitteilen musste. Denn woher hätte sonst die Frau davon wissen sollen, als sie der Schlange sagte, „nur von den Früchten des Baumes, der in der Mitte des Gartens steht, hat Gott gesagt: Davon dürft ihr nicht essen und daran dürft ihr nicht rühren, sonst werdet ihr sterben.“
Dies ist wichtig uns zu merken.
Rolle des Mannes
Ich möchte zunächst auf die Rolle des Mannes eingehen. Wir haben bereits festgestellt, dass Gott den Mann schuf. Als nächstes teilte er dem Mann mit, was er durfte und wovon er nicht essen sollte. Der Mann teilte dies seiner Frau mit und wahr somit verantwortlich dafür, es ihr so mitzuteilen, dass sie es verstehen konnte und natürlich unverfälscht. Er hätte ebenso gut es lassen können, doch dann hätte Eva keine Schuld getragen, denn sie hätte es ja nicht wissen können. In Korinther lesen wir dies auch.

Korinther 11,3
Doch es gibt noch eines, das ihr wissen sollt: Ein Mann ist Christus verantwortlich, eine Frau ist ihrem Ehemann verantwortlich und Christus Gott[1].
Auch in Epheser lesen wir dies:

Epheser 5, 23
Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Retter des Leibes
Das Wort „Haupt“ (griechisch: kephalē) kann sowohl Leitung als auch Verantwortung und Fürsorge bedeuten. Auch hier bestätigt sich, dass der Mann die geistliche Leitung in der Ehe übernehmen soll. Er soll in aller Liebe das Wort Gottes seiner Frau mitteilen und ihr gegenüber die Verantwortung für das geistliche Wohl seiner Frau übernehmen. Weiter lesen wir in Epheser:

Epheser 5,25
Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat.
Was bedeutet dies, sie so zu lieben wie Christus die Gemeinde? Wenn wir uns die Frage stellen „Wie hat Jesus die Gemeinde denn geliebt?“ dürfte uns klar werden was dies für den Mann bedeutet. Jesus hat seine Gemeinde so sehr geliebt, dass er sich hingab und die Schuld auf sich nahm. Er hat aber nicht einfach die Schuld auf sich genommen ohne der Gemeinde (seinen Jüngern und Nachfolgern) zu zeigen und zu sagen, wie wir Gott gehorsam sein sollen. Sondern er lehrte seine Jünger und Nachfolger alles was er vom Vater gesagt und gezeigt bekam. Für seine Nachfolger hielt er nie etwas zurück. Dies bedeutet für den Mann, dass er eine sehr hohe Verantwortung hat. Er soll die Verfehlung von ihm selbst und auch seiner Frau auf sich nehmen und sie vor Gott bringen. Dies mag nich jedem Mann schmecken, aber so lesen wir es auch in Petrus:

Petrus 3,7
Ebenso sollt ihr Männer im Umgang mit den Frauen rücksichtsvoll sein, denn sie sind der schwächere Teil; ehrt sie, denn auch sie sind Erben der Gnade des Lebens. So wird euren Gebeten nichts im Weg stehen.
Der Mann soll im Umgang mit der Frau rücksichtsvoll sein. Aber was bedeutet dies.
Rücksichstvoll oder auch verständnisvoll (in anderen Überesetzungen) bedeutet, den anderen zu sehen, auf ihn/sie einzugehen und sie anzunehmen. Dies heißt nicht die Übertretungen zu ignorieren oder nicht anzusprechen, weil „Mann“ keinen Streit möchte. Sondern genau in diesen Momenten mit Gnade zu begegnen und aus der Perspektive wie viel dem Mann vergeben wurde auch seiner Frau zu vergeben. Aber es ist wichtig darüber zu sprechen, denn der Mann ist für das geistliche Wohl seiner Frau verantwortlich.
Rolle der Frau
Nun zu der Rolle der Frau. Die Frau soll sich ihrem Mann unterordnen. Dies haben wir oben schon gesehen aber es wird auch nochmal deutlich in Epheser:

Epheser 5,24
Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen in allem den Männern unterordnen.
Auch lesen wir das im Kolosser Brief:

Kolosser 3, 18
Ihr Frauen, ordnet euch euren[14] Männern unter, wie es sich im Herrn ziemt!
Da wir oben bereits gelesen haben, dass der Mann verantwortlich sowohl für seine Übertretung wie die seiner Frau die Verantwortung übernehmen soll, ist es nur logisch, dass sich die Frau ihrem Mann unterordnet. Darin liegt eine große Freiheit für die Frau. Denn sie kann sich bei schwierigen Entscheidungen ganz dem Mann unterordnen und ihm die Verantwortung überlassen. Ebenso ist es an ihm bei Fehlentscheidungen die Konsequenzen zu tragen. Aber es ist wichtig sich hier nicht einfach die Rosinen rauszupicken und bei den schwierigen Entscheidungen (z. B. in welche Gemeinde gehen wir, oder welchen Auftrag an uns als Ehepaar hat Gott) diese dem Mann zu überlassen und bei allen anderen Entscheidungen diese dann selbst zu treffen. Denn es steht „in allem“. Auch ist es eine große Freiheit als Frau seinem Mann mitzuteilen, dass man sich eine tiefere Beziehung zu Gott wünscht und diese Führung dann dem Mann zu überlassen. Gerade hier möchte ich die Frauen ermutigen, sich immer wieder vertrauensvoll an ihren Mann zu wenden und ihm das eigene geistliche Wohl mitzuteilen. Und die Männer tun gut daran, dies ernst zu nehmen und ihre Frauen darin zu unterstützen. Auch ihnen mitzuteilen wie sehr Gott sie liebt.
Ein weiterer Aspekt den wir in der Bibel zu der Schöpfungordnung finden, ist, dass die Frau für den Mann geschaffen wurde:
In 1. Mose lesen wir

1. Mose 2, 18
Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht.
Das hebräische Wort für Hilfe ist „esär“. Es beschreibt die Hilfe oder Beistand von Menschen. Aber es kommt überwiegend in der Bibel für die Hilfe von Gott vor. Gott möchte hier von der Frau und so hat er sie auch geschaffen, dass sie ihren Mann unterstützt. Sich neben ihn stellt und ihm Beistand leistet, wenn er z. B. angefeindet wird. Gerade wenn sie die Freiheit nutzt und ihrem Mann die Verantwortung für die Auslegung des Wortes überlässt, kann sie dies auch. Sie weiß, dass er für das geistliche Wohl verantwortlich ist und dafür auch die Schuld tragen muss.
Weiterhin lesen wir:

Korinther 11,9
Der Mann wurde nicht für die Frau erschaffen, sondern die Frau für den Mann.
Hier wird nochmal deutlich, dass der Mann Gott gehorsam sein soll und nicht der Frau. Denn die Frau wurde für den Mann geschaffen und nicht umgekehrt. Für die Frau bedeutet dies nicht, dass sie ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht nennen darf, jedoch ist es wichtig, dass sie sich dem Willen des Mannes unterordnet. Dies ist ganz bestimmt nicht immer leicht, aber auch hier darf sie wissen, dass sich der Mann Gottes Willen unterordnet und dies letztendlich allen zum Besten dient.
Alles in Allem sollten wir nicht den Fehler machen und dem Mann und der Frau die gleichen Rollen zuzuschieben und damit der Ordnung Gottes zuwiderlaufen.
Ich möchte betonen, dass dies nicht bedeutet, dass ein Geschlecht wichtiger als das andere ist. Beide (Frau und Mann) sind von Gott geliebt, nicht einer mehr und der andere weniger. Doch Gott hat für jeden eine Aufgabe und wir tun gut daran, nicht die eine Aufgabe höher oder besser als die andere Aufgabe zu sehen. Viel wichtiger ist es, die eigene Aufgabe zu erkennen und sie immer besser erfüllen zu wollen.
